Wirtschaftspsychologie:Fragen:Menschenbilder
Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie
Inhaltsverzeichnis
- 1 Zwei-Faktoren-Theorie (HERZBERG)
- 2 Drei Arbeitstechnische Schulen
- 3 Drei Arten von Organisationen (ETZIONE):
- 4 Fünf Dimensionen der Organisationsstruktur (GREENBERG):
- 5 Sieben Paradigmen der Wissenskultur
- 6 Abwehrmechanismen (ARGYRIS & SCHÖN)
- 7 Bedürfnispyramide (MASLOW)
- 8 Bürokratiemodell (WEBER):
- 9 Charakteristika des HOMO OECONOMICUS:
- 10 Charakteristika des SELF-ACTUALIZING MAN:
- 11 Charakteristika des COMPLEX MAN:
- 12 Feminine Organisation
- 13 Homo Oeconomicus
- 14 Hygienefaktoren
- 15 Kernbedürfnisse, ERG-Theorie (ALDERFER)
- 16 Kontentfaktoren
- 17 Kontextfaktoren
- 18 Kulturtheorie von SCHEIN
- 19 Lernende Organisation (ARGYRIS & SCHÖN)
- 20 Fünf Merkmale der erfolgreichen lernenden Organisation (SENGE)
- 21 Maslow Bedürfnisse
- 22 Maslow, Kritik an
- 23 Mechanistischen Organisation, Merkmale der
- 24 Menschenbildern von Wilpert
- 25 Mix-Modell (ARGYRIS)
- 26 New Public Management
- 27 Organisations als Ausdruck von Macht (MINTZBERG)
- 28 Organisation als Informationsverarbeitendes System (GALBRAITH)
- 29 Organisation als Kollegialsystem (ARGYRIS)
- 30 Organisation als offenes System (VEEN/KORVER):
- 31 Organisationsmodell als offenes, soziales System (KATZ/KAHN)
- 32 Organisationsstruktur, Hauptdimension der
- 33 POSTMODERN MAN, Die drei Rs sind die Hauptstrategien:
- 34 Probleme mit dem Konzept der Rolle:
- 35 Psychotechnik (MÜNSTERBERG):
- 36 Soziotechnisches System (TAVISTOCK GRUPPE) 9 Prinzipien:
- 37 Theorie X und Y (McGREGOR)
- 38 Theorie der Firma (MARCH & SIMON)
- 39 Theorie des Organisierens, nicht der Organisation (WEICK)
- 40 Kritik an der Wissenschaftlichen Betriebsführung:
Zwei-Faktoren-Theorie (HERZBERG)
Zufriedenheit und Unzufriedenheit sind zwei voneinander unabhängige Dimensionen
Motivatoren = Kontentfaktoren = Satisfiers = Expansionsmotivation
Leistung und Tätigkeit an sich, Verantwortung, Aufstieg, Wachstum
Hygienefaktoren = Kontextfaktoren = Dissatisfiers = Defizitmotivation
Führungsstil, Arbeitsbedingungen, A-sicherheit, Gehalt & Sozialleistungen
Drei Arbeitstechnische Schulen
Soziotechnisches System
Konzept der Aufgabengestaltung (HACKMAN & OLDHAM)
Konzept der persönlichkeitsförderlichen Arbeitsgestaltung (HACKER)
Drei Arten von Organisationen (ETZIONE):
- Zwangsorganisation (Gefängnis, Militär)
- Utilitaristische Organisation ((Industriebetrieb)
- Normative Organisationen
Fünf Dimensionen der Organisationsstruktur (GREENBERG):
Hierarchie und Autorität
Spezialisierung der Arbeitsteilung
Kontrollspanne
Entscheidende vs. Beratende Funktion
Zentralisierung (Ausmaß)
Sieben Paradigmen der Wissenskultur
Dienstleistungs-Demokratie. Dienstleistungen als ‚kulturelle Konstante’.
Kapital der Vertrauens: in dynamischen Zeiten ersetzt Vertrauen fehlende Kontrolle.
Neue Nachhaltigkeit: Forderung nach enger Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik mit dem Ziel, die Gesellschaft weiterzuentwickeln.
Soft-Individualität: Werte wie Toleranz, Höflichkeit, Offenheit und Fairness sind Kennzeichen der Wissensökonomie. Individualität nicht mit Egoismus gleichgesetzt.
Glokalismus: mehr ‚lokales Bewusstsein’, das in globalen Vielfaltsgesellschaften eine notwendige Voraussetzung fürs Überleben darstellt. Kosmopolitische Lokalpatrioten
Der wachsende Mensch: lebenslanges Lernen und die ganzheitliche Sichtweise des Menschen gewinnen an Bedeutung.
Überwindung der Spaltung: Antagonismen verschwimmen (Geschlechterrollen, Staat/ Wirtschaft, Arbeit/ Freizeit, ....).
Abwehrmechanismen (ARGYRIS & SCHÖN)
Defensives Denken
Negierung von negativen Gefühlen
Widersprüchliche Botschaften und Tabuisierung dieser Widersprüche
Organisationale Stützung und Verstärkung dieser Widersprüche
Bedürfnispyramide (MASLOW)
Physiologische Grundbedürfnisse
Sicherheitsbedürfnis
Soziale Bedürfnisse
Wertschätzung
Selbstverwirklichung
1 – 4: Defizitmotive, 5: Wachstumsmotiv
Bürokratiemodell (WEBER):
Fixe und offizielle Bereiche
Hierarchie = Autorität
Manager = Experte seines Fachs
Keine inoffiziellen Aufgaben während der Arbeit
Geschriebene Dokumente (Regeln, Formulare,…)
Generelle Regeln
Charakteristika des HOMO OECONOMICUS:
Verantwortungsscheu
Monetäre Anreize
Zweckrational
Maxime des größten Gewinns
Nutzenmaximierung
Markttransparenz
Wirtschaftliche Voraussicht
Reaktionsgeschwindigkeit auf Wirtschaft
Bedürfnisse stabil und linear
Charakteristika des SELF-ACTUALIZING MAN:
Streben nach Selbstverwirklichung
Weiterentwicklung ist möglich wenn Autonomie
Primär intrinsisch motiviert
Zwischen Punkt 1. und Organisationszielen muss kein Konflikt bestehen
Wichtig: Autonomie und vollständige Aufagben
Charakteristika des COMPLEX MAN:
Bedürfnisse variieren
Motive wirken nicht voneinander unabhängig
Mitglieder lernen neue Motive
Eine Person kann unterschiedliche Motive verfolgen
Arbeitszufriedenheit und Effizienz zur teilweise auf Motive zurückführbar
Führungsverhalten sollte Ansprüchen der Arbeitnehmer angepasst sein
Feminine Organisation
Arbeit menschlicher gestalten, Mitglieder als Individuen, Soziale Beziehungen haben eigenen Wert, Gleichberechtigung, persönliches Wachstum der Mitglieder, Organisation als Gemeinschaft, Macht und Einfluss sind aufgeteilt, konsensuale Entscheidungen
Homo Oeconomicus
Strebt nach Nutzenmax, hat alle Infos, zweckrational, stabile Bedürfnisse
Hygienefaktoren
Als Kontextfaktoren und Defizitmotive (gut→keine Unzufriedenheit)
Kernbedürfnisse, ERG-Theorie (ALDERFER)
Existenzbedürfnis existence
Beziehungsbedürfnisse relatedness
Wachstumsbedürfnis growth
Vgl. Maslow: e = 1. & 2.; r = 3. & 4.; g = 5.
Kontentfaktoren
Motivatoren, intrinsiche Motivation, Expansionsfaktoren,im Arbeitsinhalt lokalisiert
Kontextfaktoren
Defizit, Hygiene, Arbeitsumgebung
Kulturtheorie von SCHEIN
Artefakte und Kreationen sichtbar, aber schwierig zu entschlüsseln
Technologie, Design, Logo, Gebäude, Kleidung
Werte und Normen höherer Grad an Bewußtsein
In der physischen Umwelt, bei sozialem Kontakt prüfbar
Grundannahmen unsichtbar, als gegeben hingenommen
Beziehung z Umwelt, Beschaffenheit d Menschen, Beziehungen, Aktivität
Lernende Organisation (ARGYRIS & SCHÖN)
Organisation wird zum selbstorganisierten System, das nicht nur auf Veränderungen reagiert, sondern sie vorwegnehmen & bewusst, aktiv einleiten kann
Organisationen sollten DL-Lernen anzustreben und SL-Lernen überwinden.
Zwei Arten von Lernprozessen
- Single-Loop Lernen (Einschleifen-Lernen oder adaptives Lernen): einfaches Regelkreismodell, wie es z.B. beim Thermostat verwirklicht wird. Single-Loop Lernen in Organisationen bedeutet die Anpassung an zuvor definierte Organisationsziele.
- Double-Loop Lernen (Doppelschleifen-Lernen oder generatives Lernen): bietet die Möglichkeit, auch die Richtgröße an veränderte Gegebenheiten anzupassen.
Abwehrmechanismen (ARGYRIS & SCHÖN)
Defensives Denken
Negierung von negativen Gefühlen
Widersprüchliche Botschaften und Tabuisierung dieser Widersprüche
Organisationale Stützung und Verstärkung dieser Widersprüche
Fünf Merkmale der erfolgreichen lernenden Organisation (SENGE)
Personal Mastery
Mentale Modelle
Gemeinsame Vision
Team-Lernen
Systemdenken
Maslow Bedürfnisse
Physiologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürftnis, Soziale Bedürfnisse, Egobedürfnisse, Selbstverwirklichung
Maslow, Kritik an
- Ebenen sind nicht unabhängig
- Bedürfnisse werden parallel aktiviert
- Manche Ebenen übersprungen je nach Möglichkeit
Mechanistischen Organisation, Merkmale der
Stabile Umwelt, starke Hierachie, nicht flexibel, Routineabläufe, Expertenwissen, Regeln
Menschenbildern von Wilpert
Menschenbilder sind Bezugsysteme die Werte und Verhaltensweisen von Individuen und der gesamten Gesellschaft beeinflussen
Mix-Modell (ARGYRIS)
Mix aus verschiedenen formalen Strukturen
Hauptfunktionen der Organisation sind:
- Realisierung der Organisationsziele
- Aufrechterhaltung des internen Systems
- Anpassung an sich ändernde Umweltbedingungen
New Public Management
Acht Grundsätze
des New Public Management:
Neue Organisationsstrukturen, Verantwortungsdelegation. Verwaltung soll sich auf Kernkompetenzen zurückziehen, entbehrliche Leistungen gestrichen
Orientierung am Output. Evaluation, Zielvereinbarungen und Leistungsaufträge.
Neue politische Führung und administrative Verantwortung. Dezentralisierung.
Neue Produkt- und Qualitätsorientierung. Kundenorientierung.
Modernisierung der Personalführung.
Änderung der Finanzverwaltung.
Erneuerung des Leistungsmanagements.
Analyse und Verbesserung von Ablaufprozessen
Organisations als Ausdruck von Macht (MINTZBERG)
Fünf Elemente die die Organisation ausmachen
Ausführendes Organe (Arbeiter)
Mittleres Management (Vorarbeiter, Betriebsleiter)
Leitungsspitze (Vorstand, Generaldirektor)
Technisches System (Produktionsplanung, Personalentwicklung)
Unterstützendes Sys. (Öffentlichkeitsarbeit, Postabteilung)
6 Arten von Organisationen (Beispiel) Macht kommt von…
- Instrumente (Post) von außen gesteuert
- Geschlossene Systeme (reife Unternehmen) mittleres Management
- Organisation mit Mission (Hilfsorganisation) -
- Autokratien (kleine Unternehmen) Leitungsspitze
- Meriokratien professionelle Bürokratie Ausführendes Organ
- Politische Arenen (Politik
Organisation als Informationsverarbeitendes System (GALBRAITH)
Vier Wege für optimales Verhältnis zwischen Infomenge und Verarbeitungskapazität
& 2. Verringern die Infomenge, 3. & 4. Erhöhen die Verarbeitungskapazität
Verringerung der Leistung über Einrichtung von Reserven
Einrichtung von unabhängigen Gruppen oder Abteilungen
Einführung eines vertikalen Informationssystems
Unterstützung von lateralen Beziehungen und info-Austausch
Organisation als Kollegialsystem (ARGYRIS)
Organisationales Verhalten basiert auf folgenden Faktoren:
Individuelle Persönlichkeit (Selbstverwirklichung, psychologischer Erfolg)
Formale Organisation
Informelle und soziale Systeme (neben den formalen Strukturen)
Organisation als offenes System (VEEN/KORVER):
Subsysteme einer Org. voneinander abhängig, gemeinsam Zielerreichung
Bedürfnisse und Ziele müssen einander entsprechen
Gesamte = mehr als die Summe der individuellen Handlungen
Org. ist Teil eines Suprasystem
Organisationsmodell als offenes, soziales System (KATZ/KAHN)
Vier Stadien der Entwicklung (von einfach zu komplex sozial)
Technisches und produktives System
Unterstützende Systeme
Ausführende Systeme (Management-System)
Adaptive Systeme
Organisationsstruktur, Hauptdimension der
Mechanistische vs. Organische Organisation
POSTMODERN MAN, Die drei Rs sind die Hauptstrategien:
- Recruitment: Personalsuche ist geprägt vom Marketing, in dem das Unternehmen versucht, seine Leistungen den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht anzubieten.
- Retention: Halten der Mitarbeiter. Wissensarbeiter sind mobil und damit nur schwach an das Unternehmen gebunden. Dem muss entgegengekommen werden.
- Resilience: Widerstandsfähigkeit der Mitarbeiter gegenüber Belastungen und Stress.
Personen sind nicht beliebig austauschbar, sondern das Individuum mit seinen Stärken und Erfahrungen ist in der Wissensökonomie ein wichtiger Produktivitätsfaktor.
Mentale Modelle
Gemeinsame Vision
Team-Lernen
Systemdenken
Probleme mit dem Konzept der Rolle:
Nur Teile der Persönlichkeit können in Rolle integriert sein
Organisationale Def. der Rolle deckt sich nicht immer mit Rollenträger
Komplexe Verhaltenserwartungen (Rolle umfasst mehrere Aktivitäten)
Intra-Sender Konflikt: Wertkonflikt mit eigener Rolle
Inter-Sender Konflikt: Erwartungskonflikt von Außen
Inter-Role Konklikt: Mehrere Rollen verschiedene Anforderungen
Person-Rolle Konflikt: Anforderungen überfordern
Psychotechnik (MÜNSTERBERG):
Objektpsychotechnik = Anpassung Arbeitsbedingung an Mensch
Licht, Maschinen einstellen, Unfallverhütung,…
Subjektpsychotechnik = Anpassung Mensch an Arbeitsbedingung
Berufskunde, Aus- und Weiterbildung, Führung,…
Soziotechnisches System (TAVISTOCK GRUPPE) 9 Prinzipien:
Wiederholung der Funktion (nicht Tätigkeit)
Selbstregulation (Koordination und Kontrolle)
Demokratie und Partizipation
Gemeinsame Optimierung von abh. Aspekten und Systemen
Humane Arbeitskraft = Potential
Organisation bestimmt Rahmen, keine Details
Komplexe Aufgaben in einfacher Organisation (nicht andersrum)
Fokus auf Gruppe (nicht Individuum)
Vollständige Aufgaben
Theorie X und Y (McGREGOR)
Theorie X:
Mensch ist träge, arbeitsscheu, ehrgeizlos und nur extrinsisch motivierbar
Theorie Y:
Mensch ist motiviert, aktiv, verantwortungsvoll, Entwicklungspotential
Theorie der Firma (MARCH & SIMON)
Zwei Entscheidungen der Mitglieder sind wichtig für Funktionieren der Organisation:
Die Entscheidung im Unternehmen zu bleiben – oder es zu verlassen
Die Entscheidung Leistung zu erbringen – oder zu verweigern
Beeinflussung der Entscheidungen durch:
Innere Zustände
Umgebungsfaktoren
Bounded Rationality – nur ein Teil der Info wird genützt weil…
Zeitdruck (motivationaler Grund)
Vielzahl an Infos (kognitive Limitierung)
Durchsetzung der Interessen mittels: Side-Payments
Theorie des Organisierens, nicht der Organisation (WEICK)
Drei Stufen in der Suche nach Bedeutung (sense-making)
Setzen von Handlungen enactment
Zuschreiben von Bedeutung im Nachhinein selection
Speichern von Erfahrungen retention
=== Virtuelle Organisation ===
- Informationstechnologie
- enge Kunden-Lieferanten Beziehung
- interne Organisation schlank
Kritik an der Wissenschaftlichen Betriebsführung:
- Trennung von Kopf- und Handarbeit
- Vorgabe des One Best Way - verhindert individuelle Variation
- Strikte Arbeitsteilung – Einschnürung, seelische Verkümmerung