Differentielle Psychologie 2:Prüfungsfragen-Auswahl
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Inhaltsverzeichnis
- 1 Sammlung
- 1.1 Adoptionsstudien Grundprobleme und Aussagekraft (10x)
- 1.2 CATELL Persönlichkeitstheorie (LF) (7x)
- 1.3 EYSENCK Persönlichkeitstheorie von H.J. Eysenck (LF 6x)
- 1.4 FEHR BIG 5: Gewissenhaftigkeit (3x)
- 1.5 FEHR BIG 5: Negative Emotionalität (2x)
- 1.6 FEHR BIG 5: Verträglichkeit (5x)
- 1.7 Heritabilität: Schätzer H2, Interpretation, Kritik (LF 5x)
- 1.8 JENSEN Genetisches Modell nach Jensen (LF 9x)
- 1.9 KELLY Langfrage: Kognitive Persönlichkeitskonstrukttheorie (12x)
- 1.10 KREATIV (definition, psychometrie, biologische grundlagen) (LF 5x)
- 1.11 Kretschmer Typologie + Kritik an der klassischen Typologie (4x)
- 1.12 Repression und Sensitization: Erklärung plus Unterschiede (5x)
- 1.13 ROGERS Persönlichkeitstheorie (LF 3x)
- 1.14 ZUCKERMAN Sensation Seeking (Zuckerman) (8x)
Sammlung
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Adoptionsstudien Grundprobleme und Aussagekraft (10x)
Grundsätzliche Probleme:
- Repräsentativität für die Population, da Personen mit gleichen Genen (EZ) & Geschwister gleichen Alters (ZZ)
- Wie verschieden sind die Umwelten wirklich? Umweltvarianz wahrscheinlich geringer als in Normalbevölkerung
Aussagekraft:
- Untersuchungsansätze spezifische Probleme, kann leicht zu Über- / Unterschätzung der Heritabilität führen
- Selektionseffekte durch Auswahl spezifischer Personengruppen
- N ist meist klein
- Quasi-experimente (Randomisierung bzw. Manipulation der UV nicht möglich)
CATELL Persönlichkeitstheorie (LF) (7x)
3 Datenarten zur Erfassung (1x)
- Q-Daten (questionnaire data): Selbstbeschreibungen → wenig objektiv
- L-Daten (life data): biographische Merkmale durch Beteiligung eines Dritten → objektiver
- T-Daten (test data): objektive Persönlichkeitstests → höchster Objektivitätsgrad
Bereiche der Persönlichkeit (2x)
- Ability Traits: Fähigkeits- Fertigkeits- Intelligenzbereich (Wie gut kann Leistung vollbracht werden?)
- Temperament Traits: das „Wie“ des Verhaltens, Stil (bspw. persönliches Tempo)
- Dynamic Traits:
→ Ergic Drives (biologisch verankerte motivationale Komponente, bspw. Sexualität, Angst)
→ Sentiments, Attidues (motivationale Einstellungen, Haltungen; aber eher gelernt, bspw. politische Einstellungen)
→ Roles (dynamische Merkmale, durch Gruppenzugehörigkeiten bedingt) - States: momentane Gefühle, Stimmungen, Zustände
Ebenen der Verhaltensbeobachtung
- surface traits (beobachtbar)
- source traits (Grundwesenszüge, mit FA erschließbar)
Entstehungsgeschichte des 16PF
Annahme: für beobachtbare Verhaltensweisen (Surface Traits) gibt es sprachliche
Entsprechung
- „Psycholoexikalische Studie“: Wörter zusammensuchen, die menschliche Eigenschaften
beschreiben
→ Reduktionsschritte (Kategorisierung, Synonyma herausfiltern)
→ 171 bipolare Gegensatzpaare (wach vs. geistesabwesend)
- Datenerhebung: L-Daten (Beurteilung von Menschen nach 171 Variablen
- Faktorenanalyse: 12 Persönlichkeitsfaktoren (Source Traits)
- Überprüfung mit Q-Daten: weitere 4 Faktoren
-16 Primärfaktoren und 5 Sekundärfaktoren
3 Indizes zu Antwortstilen im 16 PF-R
- Impression Management: sozial erwünschte Antworten bzw. negative Übertreibung
- Akquieszenz: Tendenz, allen Items zuzustimmen
- Infrequenz: viele ungewöhnliche Antworten, scheinbar eher zufällig (Entscheidungsunfähigkeit, Antworten immer in Mittelkategorien geben, Lese- bzw. Verständnisschwierigkeiten, Versuch einen falschen Eindruck zu
erwecken)
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EYSENCK Persönlichkeitstheorie von H.J. Eysenck (LF 6x)
3 Kennzeichen seiner Theorie
- 3 orthogonale (unabhängige) Superfaktoren (Sekundärfaktoren: Extraversion/Introversion (bi), Neurotizismus, Psychotizismus (uni))
- Bemühen um biologische Fundierung
- Hypothetico-deductive method (FA wird hypothesengenerierend eingesetzt)
Ausgangspunkt: Daten aus Verhaltensratings, Fragebögen, objektiven Tests
→ Resultat: hierarchisches Modell mit 4 Ebenen:
- spezifische Reaktionen (beobachtbar)
- habituelle, gewohnheitsmäßige Reaktionen (individuell spezifisch)
- Trait-Niveau (Eigenschafts-Niveau: Primärfaktoren), Korrelate
- Typus-Niveau (Sekundär- und Superfaktoren)
3 Superfaktoren:
a) Psychotizismus (11x)
Annahme: Kontinuums zwischen normal und psychotisch (vgl. Kretschmer), weil kein differenzierender Faktor Schiz-Dep identifiziert;
Abfolge der Gruppen: Normale – Schizophrene – manisch Depressive
viel später Skalenkonstruktion (20 Items) mit 2 Prämissen
- - Unabhängigkeit der Dimension von anderen beiden Superfaktoren
- - Diskriminationsmöglichkeit der Psychotiker von Normalen und Neurotikern
Iteminhalte: eigenständig, nicht um andere kümmernd, grausam, gefühlsarm - keine psychotischen Symptome, geht nur um psychotische Tendenz
Kritik an Skala:
- Validität und Reliabilität mangelhaft
- P-Dimension nicht absolut eigenständig
- Begriff Psychopathie geeigneter als Psychotizismus
- eigentlich keine biologische Fundierung
→ Eysenck schließt aufgrund der Zusammenhänge von P-Werten des männlichen Geschlechts mit sozial abweichendem Verhalten und Auftreten einer Chromosomen-Aberration (Hochwuchs und gestörtes Sozialverhalten) auf primär genetische Determination
b) Neurotizismus (12x)
Grundlage: Untersuchung an 700 „neurotischen“ Soldaten
Personen mit hohen N-Werten stehen für emotional labil, überempfindlich, Schwierigkeiten im Umgang mit
emotional negativen Erfahrungen, negative Affektlage, somatische Beschwerden
biologische Grundlage bei emotional Labilen
- niedrige Erregungsschwelle des limbischen Systems
- traumatisches Erlebnis (UCS) führt zu starken vegetativen Reaktionen (UCR)
- neutraler Stimulus (NS), der 1x mit traumatischem Erlebnis verbunden war, löst auch allein vegetative Reaktion aus (CR Konditionierung)
- Vermeidung des konditionierten Stimulus bewirkt, dass es nicht zur Löschung kommt
Itembeispiele
- Fühlen sie sich manchmal glücklich, manchmal deprimiert, ohne offensichtlichen Grund
- Kann man ihre Gefühle leicht verletzen
- Sind sie irritierbar
- Glauben sie manchmal minderwertig zu sein
- Leiden sie unter Schlaflosigkeit
c) Extra-/Intraversion (8x)
Extraversion: gesellig, viele Freunde, impulsiv, optimistisch, Gefühle nicht immer unter
Kontrolle, teilweise unzuverlässig
Introversion: zurückhaltend-introspektiv, reserviert, distanziert, nicht impulsiv, ernste
Lebenseinstellung, Gefühle unter Kontrolle, ethnische Normen
biologische Grundlage
ARAS aufsteigendes retikuläres aktivierendes System steuert Aktivierung
exzitatorische Prozesse maßgeblich für Konditionierung, inhibitorische für Löschung (Verlernen, Vergessen)
- Extravertierte
→ schwache exzitatorische Potentiale, intensivere inhibitorische Prozesse
→ brauchen höheren Grad an Stimulation um lernförderliche exzitatorische Potentiale auszubilden - Introvertierte
→ starke exzitatorische Potentiale, schwache inhibitorische Prozesse
→ Abschirmung, da „schwache Nerven“ (benötigen keine Außenreize zum Lernen und Wohlfühlen)
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FEHR BIG 5: Gewissenhaftigkeit (3x)
- Selbstkontrolle hinsichtlich Planung, Durchführung von Aufgaben
- Zielstrebigkeit, Genauigkeit, Ehrgeiz, Disziplin
Dimension „Gewissenhaftigkeit“
- wie eng mit Aufgaben und Zielen verpflichtet?
- hohes Maß:
zeigt Selbstdisziplin (Fokussierung auf Aufgabe), kontrolliert zertreuende Reize, konstante Ausrichtung auf Karriere (leitende Personen, wenn zu extrem: Workaholic)
→ selbstüberzeugt, sicher, fähig und effektiv, systematisch, ordentlich, zuverlässig, konzentriert, sorgfältig, unbeirrt, nachhaltig - geringes Maß: reizoffene, ablenkbarem spontane Aufmerksamkeit, locker, arbeiten nicht weniger, sondern weniger zielbestimmt (fördert Kreativität)
→ nachlässig, irritierbar, verunsicherbar, unorganisiert, unmethodisch, chaotisch, flüchtig, unzuverlässig, gegenüber Erfolg gleichgültig, zerstreut, hastig - mittlerer Bereich: pendeln zwischen Fokus und Lockerheit (Produktion und Forschung)
FEHR BIG 5: Negative Emotionalität (2x)
Stärke und Häufigkeit der nötigen Reize, um von eigenen Gefühlen beeindruckt zu werden
- belastbare Menschen benötigen stärkere bzw. mehr Reize
→ eher rational, wirken unbeeindruckt, eingesetzt als Fluglotsen, Managern, Ingenieuren
→ unbesorgt, entspannt, ruhig, gelassen, optimistisch, ungezwungen, unbefangen, beherrscht, kontrolliert, stressresistent - sensible Menschen: erfährt Gefühle stärker, eingesetzt in sozialen Berufen
→ ängstlich, besorgt, erregbar, reizbar, frustriert, pessimistisch, befangen, gehemmt, ungezügelt, exzessiv, vulnerabel, verletzlich
FEHR BIG 5: Verträglichkeit (5x)
Kooperation vs. Konkurrenz
- Verträglichkeit: anderen entgegenkommen, Konfrontationen vermeiden, anpassen
- nachgiebig-anpassend:
ordnet eigene Bedürfnisse unter, übernimmt Normen, harmoniebedürftig, oftmals Kundendienst, Dienstleistungspersonal
→ vertrauensvoll, aufrichtig, altruistisch, entgegenkommend, bescheiden, mitfühlend - kompetitiver Antagonist: auf persönliche Normen und Anliegen fixiert, Macht und Einfluss erlangen, konkurriert gern, will „dagegen halten“, hartnäckig, wettbewerbsorientiert, Verfolgung eigener Ziele
→ misstrauisch, zeigt Karten nicht offen, egozentrisch, aggressiv, kompetitiv, überlegen,
distanziert, zurückhaltend - mittlerer Bereich: Verhandler
Heritabilität: Schätzer H2, Interpretation, Kritik (LF 5x)
- Merkmalsunterschiede zwischen eineiigen Zwillingen (EZ) denjenigen von zweieiigen Zwillingen (ZZ) gegenübergestelltIntraklassenkorrelationen - wie Pearson Korr gerechnet
Voraussetzung: Umweltvarianz von EZ und ZZ ist gleich groß!
Varianzen beider Messwertreihen gleich groß und entsprechen auch phänotypischer Gesamtvarianz
s2(R1) = s2(R2) = s2(M)
Cov (R1,R2)
rez= -------------------
s2(M)
r ist bei EZ größer als bei ZZ, da größere genetischen Ähnlichkeit von EZ: 100%, ZZ 50% gleiche Allele.
„genetischen Einfluß“ (Heritabilität) bzgl. einer Eigenschaft zu schätzen
- Formel von Falconer: H2 = 2 (rez – rzz) verwenden!<u</u>
Interpretation:
- hohes H2: Trait-Unterschiede zwischen Genotypen groß, verglichen mit Umwelteinflüssen innerhalb eines Genotyps
- kann von Kultur zu Kultur und Zeitpunkt zu Zeitpunkt schwanken - nicht konstant
- Erhebung Umwelteffekte notwendig für vernünftige Anlage-Umwelt Forschung
JENSEN Genetisches Modell nach Jensen (LF 9x)
s²p = Vg + Vam + Vd + Vep + Ve + Vin + 2Cov(g,e) + Vf
V(Anlage) + V(Umwelt)
s²p phänotypische Varianz in Population (Gesamtvarianz eines Merkmals)
- Vg genetische oder additive Varianz
→ Variabilität aufgrund unterschiedlich geerbter Gene
- Vam „assortative mating“ (gezielte Partnerwahl)
→ Bsp.: Korrelation der Intelligenzen von Ehepartnern = 0,5
→ Kinder von Ehepartnern sind einander ähnlicher als bei Zufallsauswahl
→ Variabilität innerhalb der Familie kleiner, zwischen Familien größer
- 'Vd Dominanzabweichungen
→ Zusammentreffen vererbter r'ezessiver Gene mit korrespondierenden dominanten Genen.
- Vep Epistase (Interaktionen zwischen Genen an 2 oder mehreren Loci)
→ Gen-Wechselwirkungen innerhalb des Genotyps eines Individuums
→ Gen wirkt verstärkend bzw. abschwächend
- Ve aufgrund von Umweltbedingungen
- Vin Interaktions-Varianzanteil zwischen genetischen und Umweltfaktoren
→ unterschiedliche Genotypen reagieren in unterschiedlicher Weise auf identische
Umweltbedingungen (Interaktion)
→ Bsp.: Eineiige Zwillinge reagieren in gleicher Situation verschieden
- Cov(g,e) Kovarianz von Anlage und Umwelt
→ verschiedene Genotypen sind verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt
- aktiver Typ: für genetische Ausstattung geeignete Umwelt herstellen
- passiver Typ: durch Verhalten genetisch verwandter Personen Umweltbedingungen geboten
- reaktiver Typ: Umwelt reagiert unterschiedlich auf unterschiedliche Individuen → Passung
Vf Fehler-V aufgrund mangelnder Zuverlässigkeit der Erhebung
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Prozess nach JUNG (4x)
'Individuation(Selbstverwirklichung): psychische Entfaltung, je nach Lebensphase
- inerster Lebenshälfte:soziale Anpassungan äußere Realität
→ was nicht akzeptiert wird, wird in persönliches Unbewusste verdräng't und in Außenwelt als Träume oder Projektionen aus Objekte „erlebt“
→ Anima (im Mann) und Animus (in Frau) sind Seelenbilder des anderen Geschlechts werden in Träumen und Phantasien erlebt
- in zweiter Lebenshälfte: Anima und Animus werden an sich selbst gefunden und erlebt
KELLY Langfrage: Kognitive Persönlichkeitskonstrukttheorie (12x)
Annahme: keine Objektive Realität bzw. Wahrheit
- Theorie handelt von Bildern, die Individuen von der(menschlichen) Welt und sich selbst entwerfen
Bildung von Konstrukten: immer mindestens 2 ähnlich wahrgenommene und 1 verschiedenes Element
Konstrukte
- bipolar - 1 Ähnlichkeits, 1 Kontrastpol
- Kernkonstrukte: grundlegend für Funktionieren des Menschen
- periphere Konstrukte: können geändert werden
therapeutischer Ansatz: Konstrukt Faulheit interpretierbar, wenn Gegebenheiten bekannt und welche als gegensätzlich angesehen werden
→ Problem ist oft Betonung des Konstrukts „schuldig/unschludig“ bei Partnern
kognitive Komplexität: Person ist kognitiv komplexer, je mehr persönliche Konstrukte sie zur Beschreibung ihrer sozialen Umwelt benutzt
- Messmethode: REP-Test
→ TP macht Reihe von Vergleichen zwischen jeweils 3 Personen aus Bekanntschaft
→ jeweils 2 Menschen sollen in Beschreibungskategorie übereinstimmen (Ähnlichkeit)
→ Dritter soll sich unterscheiden (Kontrast)
→ individuelles Konstrukt (TP bestimmt Beschreibungskategorie) - Analyse der REP-Testdaten
Inhalt und Zahl (kognitive Komplexität) der produzierten Konstrukte erlauben Rückschlüsse auf kognitive Struktur
- Vergleich von Personen (z.B. Selbstbild mit Wunschbild) aufschlussreich
- Interpretation von Inhalten: psychische Störungen als Folge überdauernder Anwendung invalider Konstrukte
Kritik
a) Stärken
- Betonung des kognitiven Prozesses als zentralen Aspekt der Persönlichkeit
- sowohl Ganzheit des Individuums als auch Gesetzmäßigkeiten, nach denen Persönlichkeit im Allgemeinen funktioniert
- flexible, theoriebezogene Technik zur Personeneinschätzung und -Forschung
b) Schwächen
- wichtige Aspekte (Entwicklung, Emotionen, Motivation) der Persönlichkeit unberücksichtigt
- Operationalisierung problematisch, da keine standardisierte Messung
kognitive Komplexität bisher nicht mit allgemeinem Forschungs- und Theorieansatz verbunden
- nicht theorieverbreiternd
KREATIV (definition, psychometrie, biologische grundlagen) (LF 5x)
Definition: Konstrukt zwischen Intelligenz- und Persönlichkeitstheorien
- latentes Persönlichkeitsmerkmal, das nur über kreative Leistungen zu erfassen ist
- Fähigkeit zum originellen und problemangepassten Handeln.
2 Eigenschaften von kreativer Leistung (6x)
- Problem-Adäquatheit (A) angepasst
- Originalitätsgrad (O) selten, ungewöhnlich
- K=A x O
Psychometrie & Faktoren der Kreativität (5x)
Grundlage: SOI Structure of Intellect (Guillford) beinhaltet
- konvergente Produkte = viele Lösungen zu Problem
- divergente Produkte = nur eine, richtige Lösung finden
Merkmale:
- quantitativ: Originalität, Flüssigkeit (Anzahl)
- qualitativ: Flexibilität, Elaboration (Ausarbeitungsgrad)
Biologische Aspekte (2)
- Aktivierungsniveau (Kris): Kreative Personen können (absinkende Aktivierung) leichter zwischen zwei mentalen Zuständen umschalten (primär- sekundärprozesh)
- breitere Aufmerksamkeitsspanne bei Kreativen: Aufmerksamkeit auf mehrere Elemente
- Lateralisation: rechte Gehirnhälfte kreativer (links präsentierte Aufgabe, kreativere Lösung)
- Frontalcortex hat Inhibitionsfunktion
Intelligenz als Bestandteil von kreativität
Sternberg & Lubarts - Investment Theory
Grundaussage: Kreative Personen „kaufen“ billig, „verkaufen“ teuer. Ihre Kreationen entstehen mit einem „niedrigen Gewinn/Aufwand Quotienten“. Durch Überzeugung der „Kunden“ erhöht sich dieser Quotient
Kreative Leistungen entstehen durch Intelligenz, Wissen, Denkstile, Persönlichkeit, Motivation und Umgebungsvariablen. benötigt: synthetische, praktische, analytische Intelligenz
Intelligenz und Kreativität als sich nicht überlappendes Konstrukt (3x)
Studie von Wallach & Kogan:
Datenerhebung: Zehnjährige; spielähnliche Situation für 5 Kreativitätstests und einige Subtests Intelligenztests.
Beurteilung: Kreativität gemessen durchZahl und Originalität der produzierten Ideen bei folgenden Aufgabentypen:
- Instances Test - Bsp: Nennen runder Dinge; kreativ: Mauselöcher, wenig kreativ: Knöpfe
- Alternative Uses Test - Bsp: Nennen von verschied. Verwendungszwecken z.B. einer Zeitung; kreativ: Zerreißen bei Wutanfall, wenig kreativ: Papiertüten falten
- Similarities - Bsp. Wie ähnlich sind sich Fleisch u. Milch ? kreativ: staatliche Prüfung der Qualität, wenig kreativ: beides tierische Produkte
- Pattern Meanings - Bsp: Was alles könnte dieses Bild darstellen ? (Bild: 1 zentrales Dreieck, umgeben von 3 Kreisen; kreativ: 3 Mäuse verspeisen Käsedreieck, wenig kreativ: 3 Menschen um Tisch
- Line Meaning - Bsp: Was alles könnte eine horizontale Linie darstellen ? kreativ: einen Ameisenstrom; wenig kreativ: einen Stab.
Ergebnisse:
r = 0,41 → kreative Leistungen untereinander
r = 0,51 → Intelligenzleistungen
r = 0,09 → Kreativität und Intelligenz
→ Überlappung minimal, nicht signifikant, nicht inhaltlich bedeutsam.
Kretschmer Typologie + Kritik an der klassischen Typologie (4x)
Theorie: Geisteskranke unterscheiden sich im Erleben und Verhalten von psychisch Unauffälligen nur quantitativ, nicht qualitativ. Charaktereigenschaften im Normalbereich treten in übersteigerter Form auf.
3 „Konstitutionstypen“:
- Leptosomer Typ: Schizophrenie, schizothymes Temperament (ungesellig, empfindsam, humorlos, nervös)
- Athletischer Typ: Epilepsi, visköses Temp. (Beharrungstendenzen, Neigung zu stereotype Handlungen)
- Pyknischer Typ: Depression, Manie zyklothymes Temp.
(gesellig, humoristisch, gutherzig, freundlich)
Repression und Sensitization: Erklärung plus Unterschiede (5x)
kontinuierlich variierendes Merkmal, bipolar, verschiedene Arten, mit Angst auslösenden Reizen oder Simulationen fertig zu werden
- Repression: Emotional negativ assoziierte Reize werden vermieden bzw. möglichst nicht zur Kenntnis genommen
- Sensitization: Emotional negativ assoziierten Reize wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet
perceptual defense = emotional besetzte Wörter - höhere Erkennungsschwellen als neutrale Wörter → Konstrukt „Repression“
perceptual vigilance = negativ besetzte, emotionale Reizwörter früher erkannt als Wörter mit mittlerem Emotionalitätsgehalt → Konstrukt „Sensitization“
ROGERS Persönlichkeitstheorie (LF 3x)
Menschenbild (2x)
- den Glauben an das Gute im Menschen
- die Ansicht, dass jeder Mensch freiwillig in Richtung Selbstaktualisierung, Reife und Sozialisation strebt
- Toleranz anderen und anderem gegenüber.
STRUKTUR bei Rogers (Real-Selbst+Ideal-Selbst) (4x)
- (Real-)Selbst: bewusstes, kohärent, integriertes Wahrnehmungsmuster, Teile, die mit „mein“, „ich“ oder „selbst“ bezeichnet
- Ideal- Selbst: Jenes Selbstkonzept, das ein Individuum am liebsten besitzen würde.
Prozess (Hauptmotive)
Selbstaktualisierung, Konsistenz/Kongruenz (3x) und Notwendigkeit bedingungsloser Anerkennung (7x)
- Selbstaktualisierung: Tendenz Organismus zu aktualisieren, zu erhalten und zu erhöhen, Entwicklung eigener Persönlichkeit
(von Abhängigkeit zu Unabhängigkeit, von einfacher zu differenzierter Struktur, von Starrheit zu Veränderung)
(-) Es ist immer notwendig, dass andere bestätigen, was ich tue
(+) Ich schäme mich wegen keines meiner Gefühle - Konsistenz: Konfliktfreiheit zwischen einzelnen Selbstwahrnehmungen
- Kongruenz: Konfliktfreiheit zwischen Selbstwahrnehmung und der aktuell erfahrenen Realität.
Im Konfliktfall (Inkongruenz) entsteht das Gefühl der Angst
Abwehrmöglichkeit: Verleugnen der Realität → Psychose - Notwendigkeit bedingungsloser positiver Anerkennung: Erfüllt Bedürfnisse nach Wärme, Respekt, Sympathie, Liebe, usw. unbedingt!
ROGERS Therapie Faktoren für erfolgreiche Psychotherapie (2x)
- Empathie: Fähigkeit, sich in die Gedankenwelt und das emotionale Empfinden eines Klienten einzufühlen
- Echtheit: (Kongruenz): Fähigkeit, mit dem Klienten ehrlich „umzugehen“.
- 'Akzeptanz': Fähigkeit, den Klienten als das zu akzeptieren, was er ist.
ZUCKERMAN Sensation Seeking (Zuckerman) (8x)
Thrill and Adventure Seeking
- Experience Seeking (nonkonformistischer Lebensstil)
- Disinhibition (Enthemmung, soziales Trinken, Aktivitäten)
- Boredom Susceptibility (Abneigung gegen Monotonie)
Gesamtmaß korreliert mit Extraversion und Psychotizismus = .3 bis .4